Kirche


Die Evangelische Kirche (Quelle Erwin Poeschel, 1943)

Zwischen 1465 und 1470 hatten die Leute von Cierfs mit Erlaubnis des Vogtes Ulrich von Masch und der Herren von Schlandersberg auf einem dem St. Johannis-Spital zu Taufers gehörigen Grundstück in Cierfs eine Kapelle gebaut mit der Bestimmung, dass sie als Filiale der Tauferser Kirche zu gelten habe.

 

Auf Einsprache von Kloster und Pfarrei Münster, zu deren Sprengel das Dorf damals noch gehörte, kam am 21. Januar 1474 eine Verständigung darüber zustande, dass die Kapelle fortan im Filialverhältnis zu Münster stehen soll; doch wurden dem Johannis-Spital das Recht auf die Messe am Kirchweihtag und ein Schmalzzins zugestanden. Schon zuvor, vermutlich im Jahre 1471, hatte die Konsekration der Kapelle stattgefunden (Stiftsarchiv Münster, Thaler, S. 127 ff.). Ihr Patrozinium war St. Nikolaus und Sebastian, wie aus einer Vereinbarung vom 21. Januar 1474 hervorgeht. Auf diesem Bau dürfte die gegenwärtige Kirche in ihrer Grundanlage zurückzuführen sein. Später, vermutlich Mitte des 17. Jahrhunderts, fand offenbar eine Umgestaltung statt, bei der die bestehenden Gewölbe eingezogen wurden und das Dach eine Erhöhung erfuhr. Umbau des obersten Teils des Turmes 1887 und 1951.

 

Die Orgel ist ein Werk der Tiroler Orgelbauer-Familie Fuchs. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde sie in die Kirche in S-chanf im Oberengadin eingebaut, bis sie 1904 nach Tschierv kam. Das Instrument dominiert den Kirchenraum, in dessen Zentrum sich der Taufstein befindet, auf dem auch das Abendmahl gefeiert wird.